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Schutz vor Frost und Kälte - Pflanzen überwintern: Tipps für die kalte Jahreszeit

Pflanzen überwintern: Tipps für die kalte Jahreszeit

Schutz vor Frost und Kälte

Pflanzen, die mit Vlies umhüllt sind
Inhalt

Wenn die kalte Jahreszeit naht, machen wir es uns gerne in unseren Häusern gemütlich und holen die Winterpullover aus dem Schrank. Doch nicht nur wir Menschen mögen in frostigen Zeiten warme Kleidung, auch einige Pflanzen brauchen zum Überwintern einen kuscheligen Mantel aus Jute oder Vlies. Im Beet verstecken sich Gewächse gerne unter einer Decke aus Laub oder Reisig und auch für Rosen sind Hauben mehr als ein modisches Accessoire.

Spätestens wenn die Autoscheiben morgens weiß und die Wiesen mit Raureif überzogen sind, sollten Sie empfindliche Gewächse auf frostige Zeiten vorbereiten. Ob Schutz durch Vlies, Jute und Co. oder Umzug ins Übergangsquartier: Wir geben Tipps, wie Sie Ihre Beet- und Kübelpflanzen unbeschadet durch den Winter bringen.

Winterschutz für Pflanzen lohnt sich

Mann umhüllt eine Pflanze mit VliesFrost kann Pflanzen beschädigen, wenn sie empfindlich sind. Sobald eisige Nächte angekündigt werden, sollten sie mit Vlies, Jute oder anderem Material geschützt werden.

Wer im Spätherbst den Garten winterfest macht und dabei einige Dinge beachtet, kann sich im nächsten Frühjahr und Sommer wieder über kräftige, gesunde und prächtig blühende Pflanzen freuen.

Der Markt bietet ein breit gefächertes Angebot für den Winterschutz von Kübelpflanzen, Beetpflanzen, jungen Obst- und Zierbäumen oder Rosen. Dazu gehören Säcke aus Jute oder Sackleinen, spezielles Wintervlies sowie dünne Matten aus Naturmaterialien wie Kokosfasern, Schilf oder Bast, die die Kälte nicht zu den Pflanzen vordringen lassen.

Darüber hinaus stellt die Natur kostenlos jede Menge geeignetes Material zur Verfügung. Tannenzweige oder trockenes Laub dienen dabei nicht nur als warme Decke für Pflanzen, die im Beet überwintern, sondern auch als Unterschlupf für Tiere.

Welche Pflanzen müssen überwintert werden?

Gelb blühende Krokusse im SchneeZwiebelblumen, wie der Krokus, die im Herbst in die Erde kommen, benötigen Kälte, um im nächsten Jahr zu blühen.

Nicht allen Pflanzen zeigt der Winter die kalte Schulter. Viele heimische Vertreter kommen bestens mit niedrigen Temperaturen zurecht. Zwiebelblumen wie Krokusse, Tulpen oder Hyazinthen brauchen den Winter sogar für Ihre Blütenbildung, andere legen eine Winterruhe ein, damit sie im nächsten Jahr wieder üppig blühen können.

Schon gewusst?

Im gärtnerischen Sinn bezeichnet die Winterruhe der nicht tropischen Vegetation den Abwurf des Blattwerks der Laubbäume beziehungsweise das Absterben der oberirdischen Pflanzenteile der „winterharten“ mehrjährigen krautigen Pflanzen.

Pflanzen aus südlichen Ländern wie beispielsweise Zitrusbäumchen, Geranien, Oleander oder Oliven vertragen die Kälte weniger gut. Für sie müssen Maßnahmen zur Überwinterung getroffen werden. Das gilt auch für Buchsbaum, Bambus oder Kirschlorbeer. Sie sind im Beet zwar winterhart, müssen im Kübel aber gut eingepackt werden. Grund dafür ist, dass der Frost die Erde in Kästen und Kübeln schneller und tiefer durchdringt als im Beet.

Generell gilt: Pflanzen, die nicht winterhart sind, sollten in einem Kübel platziert werden. Auf diese Weise sind sie mobil und lassen sich einfach an einen geschützten Ort transportieren, sobald es kälter wird. Wer seine nicht winterharte Pflanze trotzdem im Beet bewundern möchte, muss sie im Herbst aus- und im Frühling wieder eingraben. Dies stellt jedoch einen großen Arbeitsaufwand dar und ist zudem nicht ganz ungefährlich für die Pflanze, da die Wurzeln beim Umzug leicht Schaden nehmen können.

Ab in die Kiste: So überstehen Dahlien den Winter

Gärntern gräbt Dahlienknollen ausDahlien vertragen keinen Frost. Die Knollen sollten deshalb im Herbst zum Überwintern ausgegraben und kühl und dunkel gelagert werden.

Die beliebte und im Sommer zuverlässig üppig blühende Dahlie ist nicht winterhart. Sobald der erste Frost eingesetzt hat, das Grün an den Pflanzen weich geworden ist und hängt, ist der Zeitpunkt gekommen, die Knollen auszugraben. Die Stängel der Pflanze sollten dann auf fünf bis zehn Zentimeter gekürzt werden. Bevor die Knollen ins Winterquartier kommen, sollten sie an einem frostfreien Ort trocknen. Entfernen Sie danach die getrocknete Erde von den Knollen und schneiden Sie beschädigte und krankhafte Stellen ab.

Nun können die Dahlien in einer mit Papier ausgelegten Kiste verteilt werden, wobei sich die einzelnen Knollen nicht berühren sollten. Mit feuchtem Sand oder Blättern bedeckt ruhen die Dahlien dann, bis sie im Frühling wieder ausgepflanzt werden können.

Aber Achtung: In trockenen Räumen kann auch regelmäßiges Befeuchten notwendig sein. In Kübeln können Dahlien in der Erde bleiben. Stellen Sie den Topf einfach nach drinnen an einen kühlen trockenen Ort. Schneiden Sie auch hier die Stängel bis auf wenige Zentimeter herunter und befeuchten Sie regelmäßig die Erde.

Pflanzen in Beeten überwintern

Staudenbeet im WinterViele Stauden setzen in der kalten Jahreszeit schöne Akzente im Garten. Ein Rückschnitt sollte erst im Frühjahr erfolgen.

Nicht nur Kübelpflanzen brauchen im Winter etwas Unterstützung. Auch Beetpflanzen lassen sich gerne „unter die Stängel“ greifen. Eine Schicht Reisig, etwas Wintervlies oder Laub machen es vor allem Jungpflanzen leichter, ihren ersten Winter zu überstehen.

  • Rosen sind ebenfalls dankbar für ein wenig Winterpflege. Der wunde Punkt der „Königin der Blumen“ ist häufig die Veredlungsstelle. Um diese zu schützen, häufeln Sie Ihre Rosen mit Erde, im Idealfall mit etwas Mutterboden, oder Rindenmulch circa 20 Zentimeter hoch an. Rosenstämmchen brauchen einen besonderen Schutz, denn ihre Veredlungsstelle sitzt an der Krone. Packen Sie deshalb die komplette Krone mit Vlies oder Jute ein.

  • Stauden oder Gräser kommen gut durch den Winter, wenn sie nicht schon im Herbst, sondern erst mit dem Neuaustrieb im folgenden Frühjahr geschnitten werden. Die eingetrockneten Pflanzenteile schützen die Pflanze und ihre Erneuerungsknospen. Zudem finden nützliche Insekten darin Überwinterungsmöglichkeiten. Die Schere sollte angesetzt werden, sobald erste Frühlingsboten wie Schneeglöckchen oder Krokusse ihre Köpfe aus der Erde strecken.

Schon gewusst?

Ein Grund, warum immergrüne Pflanzen den Winter oft nicht überstehen, ist die sogenannte Froststocknis Der Fachbegriff beschreibt den Wassermangel während der kalten Jahreszeit, der dadurch entsteht, dass über die Blätter oder Nadeln einer Pflanze weiterhin Wasser verdunstet wird, aber aus dem gefrorenen Boden kein Wasser aufgenommen werden kann. Die Pflanze vertrocknet.

Pflanzen im Kübel überwintern

Heidekraut in einem KübelDas Heidekraut, auch unter dem Namen „Erika“ bekannt, ist robust und lässt sich von Frost nicht so schnell unterkriegen. Der Topf des Heidekrauts sollte am besten auf einer Isoliermatte oder einer Styroporplatte stehen.

Egal, ob auf dem Balkon, der Terrasse oder direkt am Haus: Kübelpflanzen sorgen für ein tolles Ambiente. Empfindliche Vertreter benötigen jedoch ein Winterquartier. Dazu zählen tropische Pflanzen wie Bougainvilleas, Dipladenien und Palmen. Gleiches gilt für Pflanzen, die aus Südamerika, Asien und Südafrika stammen, wie beispielsweise großblütige Fuchsien, Zitrusbäume oder Wandelröschen. Sie sollten vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden. Mediterrane Pflanzen wie Olivenbäume, Feigen, Oleander können etwa bis November draußen bleiben. Sie halten bis zu minus fünf Grad im Winter aus.

Umzug ins Winterquartier: Darauf sollten Sie achten

Ein Gewächshaus, in dem sich Pflanzen zur Überwinterung befinden.Hell, frostfrei, trocken: Ein Gewächshaus ist ideal für die Überwinterung von empfindlichen Pflanzen. Untergebracht werden sollten allerdings nur gesunde Gewächse, denn durch das beschränkte Platzangebot können sich Krankheiten oder Schädlinge leicht ausbreiten.

Ein ideales Winterquartier ist ein Gewächshaus oder ein Wintergarten. Es gibt aber auch entspannte Kandidaten, denen das Überwintern in einem hellen Keller oder in der Garage nichts ausmacht. Laubabwerfende Pflanzen lassen sich leichter überwintern als die, die ihre Blätter behalten, denn immergrüne Pflanzen brauchen auch im Winter Licht. Einen festen Termin oder eine bestimmte Temperaturgrenze für den Umzug ins Winterquartier gibt es nicht.

Der beste Zeitpunkt ist von Pflanzenart zu Pflanzenart verschieden und sollte immer abhängig vom aktuellen Wetter sein. Grundsätzlich gilt beim Überwintern von Kübelpflanzen die Faustregel:

"So kurz wie möglich und so lange wie nötig."

Vermeiden Sie es, Ihre Pflanzen zu früh "ins Warme" zu holen, denn in den meisten Überwinterungsquartieren herrschen eher ungünstige Bedingungen, denen Sie Ihre Pflanzen nur möglichst kurz aussetzen sollten.

Schon gewusst?

Wenn Sie keinen Wintergarten oder Keller besitzen und auch in der Wohnung keinen geeigneten Platz für Ihre Kübelpflanzen finden, können sie diese in der kalten Jahreszeit „in Pflege“ geben. Viele Gärtnereien bieten mittlerweile einen kostengünstigen Überwinterungsservice an. In den Gewächshäusern herrschen perfekte Bedingungen für die Pflanzen.

Pflanzen im Winterquartier: Vorbereitung und Pflege

  • Sind Ihre Pflanzen im Laufe des Sommers zu groß für das Überwinterungsquartier geworden, können Sie die neuen Triebe um etwa 1/3 einkürzen. So sparen Sie Platz, den andere Pflanzen sicher gut gebrauchen können.

  • Gießen Sie die Pflanze nicht kurz vor dem Umzug. Auf diese Weise reduzieren Sie das Transportgewicht erheblich.

  • Reinigen Sie den Kübel vor dem Transport und entfernen Sie welke Blätter und alte Blüten, denn diese werden von Schädlingen gerne als Versteck genutzt.

  • Von Ende August bis März sollte nicht gedüngt werden.

  • Zur Gießkanne sollten Sie auch im Winter greifen. Gießen Sie aber nur so viel, dass die Topferde immer erst ganz abtrocknet, bevor Sie erneut Wasser geben, der Wurzelballen aber nicht austrocknet.

  • Für einen Großteil der Kübelpflanzen sind Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad optimal. Die Pflanzen pausieren dann und sparen ihre Kraftreserven, um im kommenden Frühjahr gestärkt auszutreiben.

Schutz für winterharte Kübelpflanzen

Kübelpflanzen, die mit Vlies und Jute umwickelt sind. Umwickeln Sie die Töpfe mit Wintervlies, Jutesäcken oder Korkmatten, um sie vor Frost zu schützen. Die Verpackung sollte Wind und Wetter standhalten.

Wer keinen Platz hat, Pflanzen zum Überwintern ins Haus zu holen, kann auf winterharte Kübelpflanzen zurückgreifen. Allerdings benötigen auch Ziergräser, Buchsbäume, Hortensien, Funkien oder Rosen im Kübel etwas Schutz:

  • Stellen Sie die Kübel an einen windgeschützten Ort, zum Beispiel nah an eine Hauswand.

  • Einen guten Winterschutz für Kübelpflanzen bieten Wintervlies, Jutesäcke oder Korkmatten. Umwickeln Sie die Töpfe damit, um sie vor Frost zu schützen.

  • Die Verpackung sollte Wind und Wetter standhalten. Tiere sollten nicht unter die Hüllen gelangen können.

  • Eine Styroporplatte, Holz oder Keramikfüße unter dem Kübel verhindern das Erfrieren des Wurzelballens und das Zufrieren des Wasserabzugsloches.

  • Winterharte Kübelpflanzen sollten auch in den kalten Monaten mäßig gegossen werden. Geschehen sollte dies an frostfreien Tagen.

Der nächste Sommer kommt bestimmt. Deshalb lohnt es sich, noch einmal kräftig in die Hände zu spucken und Pflanzen aufs Überwintern vorzubereiten, bevor Sie die Gartentür endgültig schließen. Zusätzlich können Sie ganz nebenbei einige Maßnahmen treffen, um Tieren im Garten durch den Winter zu helfen. Ihr Grundstück in ein Winterquartier für Vögel, Kleinsäuger oder Insekten zu verwandeln, kostet nicht viel Mühe.

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