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Donnerstag, 18.06.2015

Wissenschaft hofft auf Datenflut

Kometensonde PHILAE funkt wieder

Die Raumsonde PHILAE auf dem Kometen Tschuri-Grassimenko ist erwacht und sendet wieder Daten zur Erde. Damit geht die einmalige Raumfahrt-Mission der ESA weiter. Forscher hoffen nun auf neue Daten.

PHILAE sendet wieder: Die kleine, nur 100 Kilogramm schwere Raumsonde ist nach sieben Monaten auf dem Kometen Tschuri aus dem Ruhezustand erwacht. Bild: dpa

Nach gut einem halben Jahr Funkstille sendet die Sonde PHILAE wieder Daten von der Oberfläche des Kometen Tschuri. Der Lander hatte im November 2014 seinen Dienst eingestellt, nachdem er 56 Stunden lang Daten zur Erde gesendet hatte. Wissenschaftler der ESA vermuteten, dass PHILAE im Schatten eines Felsens landete und deswegen zu wenig Sonnenlicht bekam, um mit Hilfe der Solarzellen Energie zu tanken. Nun hat die Sonde aber offenbar wieder Energie, auch wenn es der ESA noch nicht gelungen ist, eine stabile Verbindung herzustellen.

Details des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, kurz "Tschuri", von der Sonde ROSETTA aus gesehen. Bild: dpa

Wissenschaftler der europäischen Raumfahrtbehörde ESA erhoffen sich nun neue Daten vom Lander, aus denen sie mehr über die Anfänge unseres Sonnensystems erfahren können. Auch eine neue Bohrung auf dem Kometen wird nun wieder in Betracht gezogen. PHILAE profitiert von der zunehmenden Aufheizung des Kometenkerns, der der Sonne immer näher kommt. Optimistische Forscher vermuten, dass PHILAE sogar bis Oktober funktionieren könnte - danach wäre der Kometenkern wieder zu weit von der Sonne entfernt, dem Lander könnte dann erneut der Saft ausgehen.

Illustration der Raumsonde ROSETTA mit dem Lander PHILAE. Die Reise zum Kometen Tschuri hat mehr als zehn Jahre gedauert und ist in der Geschichte der Raumfahrt bislang einmalig. Bild: dpa

Mit der Reaktivierung von PHILAE geht die historische Weltraum-Mission der europäischen Raumfahrtbehörde weiter. Noch nie war es zuvor gelungen, auf einem Kometen zu landen und Daten von seinem Kern zu bekommen. PHILAE war mit Hilfe der Raumsonde ROSETTA vor mehr als zehn Jahren ins All gestartet, um den Kometen, der sich jenseits der Mars-Umlaufbahn befand, zu erreichen. ROSETTA umkreist bis heute den Kometen und dient als Relaisstation für PHILAE's Funksignale. Der Satellit hat bereits hunderte spektakuläre Fotos gemacht.

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