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Mittwoch, 25.01.2012

Erhöhte Polarlichtchancen

Magnetsturm dauert immer noch an

Auf der Sonne hat sich Montag früh eine starke Plasmaeruption ereignet, bei der eine Wolke elektrisch geladener Teilchen in Richtung Erde geschleudert wurde. Die Schockfront des Sonnensturms traf am Dienstagnachmittag auf der Erde ein und löste eine deutliche Verformung des Magnetfelds der Erde aus. Ein starker geomagnetischer Sturm war die Folge. Entgegen den Hoffnungen vieler Sternfreunde war über Mitteleuropa in der Nacht aber kein auffälliges Polarlicht zu sehen. In Skandinavien huschten dagegen Vorhänge grünen Lichts über den Nachthimmel.

Polarlichtgewebe über Trondheim in Mittelnorwegen

Während der Himmel über Deutschland letzte Nacht dunkel blieb, konnten über weiten Teilen Skandinaviens helle Polarlichter beobachtet werden. Bildquelle: Severin Sadjina

Zuletzt war es im Herbst 2011 zu starken Sonneneruptionen gekommen und Ende Oktober konnten auch in weiten Teilen Mitteleuropas auffällige Polarlichter beobachtet werden. Dagegen reichte es in der vergangenen Nacht über Deutschland nur für schwache Leuchterscheinungen, einige Sternfreunde konnten immerhin fotografisches Polarlicht wahrnehmen. Ungleich heftiger wirkte sich der Magnetsturm dagegen über Nordeuropa aus, wo bis nach Südskandinavien leuchtstarke Polarlichter zu sehen waren. Auch kommende Nacht sind die Polarlichtchancen noch erhöht.

Die gewaltige Sonneneruption von Montag früh

Das Falschfarbenbild des Sonnensatelliten zeigt den gewaltigen Plasmaausbruch auf der Sonne. Bildquelle: NASA/SDO

Neben dem faszinierenden Lichtspektakel von Polarlichtern können elektromagnetische Stürme allerdings auch zu Störungen elektronischer Anlagen auf der Erde sowie im erdnahen Orbit führen. Weil sich die Atmosphäre infolge der Verformungen des Magnetfeldes ausdehnt, können Satelliten gebremst und ihre Bahnstabilität beeinträchtigt werden. Katastrophale Auswirkungen infolge des jüngsten Sonnensturms können jedoch - entgegen einigen anders lautenden Medienberichten - mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

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