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Dienstag, 24.01.2012

Kommende Nacht Polarlichter?

Magnetsturm nach Sonneneruption

Auf der Sonne hat sich Montag früh eine starke Plasmaeruption ereignet, bei der auch eine Wolke elektrisch geladener Teilchen in Richtung Erde geschleudert wurde. Die Ankunft der Schockfront des Sonnensturms wird für die Nachmittagsstunden des Dienstag erwartet. Aufgrund der hohen Intensität des Ausbruchs rechnen Experten mit einer deutlichen Verformung des Magnetfelds der Erde, ein starker geomagnetischer Sturm ist die Folge. Heftige Magnetstürme können bis in mittlere geographische Breiten farbenprächtige Polarlichter auslösen.

Animiertes Bild zeigt die Explosion auf der Sonne

Die Animation zeigt wie sich die Plasmawolke bei der Explosion Montag früh von der Sonne löst und vor allem im rechten, oberen Bildbereich mit hoher Geschwindigkeit ins All geschossen wird. Der Ring innerhalb des abgedeckten Bereichs der Aufnahmen markiert die Position der Sonne. Bildquelle: NASA/SOHO

Zuletzt war es im Herbst 2011 zu starken Sonneneruptionen gekommen und Ende Oktober konnten auch in weiten Teilen Deutschlands auffällige Polarlichter beobachtet werden. Ob die Teilchenwolke des Ausbruchs vom Montag einen starken Magnetsturm auslösen oder die Erde nur streifen wird bleibt allerdings noch abzuwarten. Reicht es für Polarlichter, sind die Chancen für gute Beobachtungsbedingungen zwischen Ostsee und Lausitz am besten, denn dort klart der Himmel in der Nacht weitgehend auf. Aber auch sonst gibt es zumindest ein paar Wolkenlücken.

Rot glühender Himmel über Deutschland

Ende Oktober 2011 konnten in vielen Regionen Deutschlands eindrucksvolle Polarlichter beobachtet werden. Ob dies auch in der kommenden Nacht der Fall sein wird ist noch ungewiss. Bildquelle: Maciej Libert

Neben dem faszinierenden Lichtspektakel von Polarlichtern können elektromagnetische Stürme durchaus auch zu Störungen elektronischer Anlagen auf der Erde sowie im erdnahen Orbit führen. Weil sich die Atmosphäre infolge der Verformungen des Magnetfeldes ausdehnt, können Satelliten gebremst und ihre Bahnstabilität beeinträchtigt werden. Katastrophale Auswirkungen infolge des gestrigen Sonnensturms können jedoch - entgegen einigen anders lautenden Medienberichten - mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.

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