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Weisse Winter: Schnee von gestern
Immer weniger Tage mit Schnee
Der Klimawandel sorgt für wärmere Winter und es fällt immer weniger Schnee. Dies betrifft auch die Mittelgebirge und die Alpen. Besonders deutlich wird diese Entwicklung bei der Betrachtung der Schneetage.
Ein seltenes Bild: In Berlin ist ein Rückgang von 47 mittleren Schneetagen auf 25 zu verzeichnen.
Die Anzahl der Schneetage in Köln ist fast um zwei Drittel von 20 auf 8 zurückgegangen. Ähnlich reduziert sieht es für die Schneelandschaft im ganzen nördlichen Deutschland aus. In Hamburg waren es früher durchschnittlich 26, heute nur noch 12 Tage. In Berlin, wo im Winter 1969/70 mit 119 Tagen sogar ein Drittel des Jahres Schnee lag, ist ein Rückgang von 47 mittleren Schneetagen auf 25 zu verzeichnen.
In den Mittelgebirgen ist die Lage kaum besser. Auf dem Kahlen Asten sind vor 70 Jahren noch 130 Tage mit Schnee gezählt worden, jetzt nur noch 100. Dort gab es 1969/70 einen Rekord von 170 Schneetagen.
Und auch im Süden sieht es nicht anders aus. In Oberstdorf, das im Winter 1969/70 ganze 161 Tage schneebedeckt war, bleiben von mittleren 138 Tagen vor rund 70 Jahren heute nur noch 98 Tage mit Schneedecke übrig.
Die Dauer der Schneebedeckung in den Alpen nimmt durch die Klimaerwärmung tendenziell ab. Ein internationales Team von Forscherinnen und Forschern hat in einer Studie unter der Leitung des italienischen Forschungsinstituts Eurac Research umfassende Daten der Jahre 1971 bis 2019 gesammelt und ausgewertet. Das Ergebnis zeigt den Rückgang der Schneemengen und -tage signifikant.
Durch den Klimawandel fällt der Schnee generell später im Jahr und taut dann im Frühjahr schon wieder. Die aus diesen Daten berechneten Schneehöhen haben im Winter (Dezember-Februar) an 82 Prozent aller Stationen abgenommen. Die Anzahl der Schneetage verkürzte sich innerhalb von 50 Jahren je nach Höhenlage um 24 bis 35 Tage.
Die Dauer der Schneebedeckung und Höhe der Schneedecke in den Alpen nimmt tendenziell ab.
Das bedeutet einen Rückgang der Tage mit Schnee je nach Höhenlage um bis zu 35 Prozent, im Winter und im Frühling sogar um bis zu 50 Prozent. Fakt ist: Früher lag längst nicht immer Schnee, aber eben deutlich häufiger als heute. Besonders merkt man das in den schneearmen Regionen. Dort gibt es immer mehr komplett schneefreie Winter.
Die Statistik zeigt aber auch in der Vergangenheit schneefreie Winter. Nicht nur in Köln gab es zum Beispiel vor 60 bis 70 Jahren Winter ohne Schnee. Allerdings waren schneefreie Tage zu dieser Zeit deutlich seltener als heute.
(Ein Bericht von Björn Goldhausen aus der WetterOnline-Redaktion)
