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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Samstag, 01.12.2007

Astro-Infos Dezember 2007

Weihnachtsmond verdeckt Mars

Der Dezember ist der Monat mit den längsten Nächten und den kürzesten Tagen. Am 22.12 um 7:08 Uhr MEZ (Mitteleuropäische Zeit) erreicht die Sonne ihren tiefsten Punkt, es ist Winteranfang. Von diesem Zeitpunkt an werden die Tage wieder länger.

Der Abendhimmel im Dezember - Blick nach Süden

Karte: Winfried Kräling - Klick in die Karte öffnet Fenster mit grösserer Darstellung

Ein Blick auf die Sternkarte zeigt nach dem Ende der Abenddämmerung spätherbstliche Sternbilder wie Pegasus, die Fische oder den Walfisch. In letzterem Sternbild entdeckte im Jahre 1596 der Pfarrer David Fabricius einen "wundersamen" (lat. Mira) Stern. Am 13. August beobachtete er einen Stern der so hell war, dass er leicht mit dem blossen Auge erkannt werden konnte und den er zuvor nie gesehen hatte und der auch in keiner Sternkarte eingezeichnet war. Einige Monate später war der Stern wieder verschwunden. J. Bayer beobachtete ihn erst im Jahre 1603 wieder. Fabricius hatte mit "Mira" (= der Wundervolle), wie Hevilus später diesen Stern nannte, den ersten veränderlichen Stern entdeckt.

Heute wissen wir, dass Mira ein roter Riesenstern ist, dessen Helligkeit sich durch die Pulsation des Sternes ändert. Im Minimum ist Mira hundertmal schwächer als Sterne, die gerade noch mit dem blossen Auge erkannt werden können und im Maximum kann Mira die Helligkeit des Polarsternes erreichen. Mira kann Anfang Dezember an der mit einem x - gekennzeichneten Stelle wohl noch nicht mit dem blossen Auge zu erkennen sein. Erst im Laufe des Monats sollte Mira so hell werden, dass sie freisichtig zu erkennen ist und sich die Entdeckung von Fabricius nachvollziehen lässt.

Der Planet Mars steht Abends im Osten

Bild: Winfried Kräling - Der rote Planet steht an Heiligabend in Opposition zur Sonne und wird an diesem Tag auch noch vom Vollmond bedeckt.

Gleich zu Beginn der Dunkelheit fällt über dem nordöstlichen Horizont ein helles, rötlich leuchtendes Gestirn auf: es ist Mars, der im Laufe der Nacht immer höher steigt. Am Heiligen Abend erreicht er seine Oppositionsstellung, das heisst, er steht der Sonne fast genau gegenüber und steht die ganze Nacht am Himmel. Bereits in einem kleinen Teleskop können Oberflächenstrukturen sowie die Polkappen des Planeten erkannt werden. Mars zeigt Jahreszeiten wie unsere Erde. Am 9. Dezember beginnt auf der nördlichen Marshemisphäre der Frühling. Aufmerksame Teleskopbeobachter können feststellen, dass die nördliche Polkappe sehr ausgeprägt ist und erst in den kommenden Monaten zu schrumpfen beginnt.

In den Morgenstunden des 24. Dezember erhält Mars Besuch vom Vollmond. Es kommt in weiten Teilen Deutschlands zu einer Bedeckung. Nördlich einer Linie Essen, Marburg, Nürnberg und Graz wird Mars von unserem Trabanten bedeckt, südlich dieser Linie kommt es nur zu einer dichten Annäherung beider Himmelskörper.

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