WetterOnline ( https://www.wetteronline.ch )

Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Montag, 01.12.2003

Astro-Infos Dezember 2003

Sonnentiefststand erreicht

Die Sonne passiert am 22. des Monats um genau 8h 04m den südlichsten Punkt ihrer scheinbaren Himmelsbahn. Der astronomische Winter beginnt, und die langen Nächte bescheren uns den Sternhimmel deshalb bereits ab ca. 18 Uhr.

Den Abendhimmel ziert bei Einbruch der Dämmerung in südlicher Richtung der rötliche Mars. Er hat einiges an Helligkeit verloren, ist aber immer noch sehr auffällig. Er überschreitet im Laufe des Monats den Himmelsäquator in nördlicher Richtung und kommt so deutlicher höher über den Horizont.

Im Teleskop zeigt sich sein Scheibchen stark verkleinert und es ist schwieriger, Details auf seiner Oberfläche zu erspähen.

Die weisse Venus vergrössert zunehmend ihren östlichen Abstand zur Sonne und beginnt ihre Zeit als Abendstern. Da sie sich noch in sehr südlichen Himmelsbreiten bewegt, kann sie der Beobachter nur knapp über dem südwestlichen Horizont nach Sonnenuntergang erspähen. Ihr Scheibchen zeigt sich im Teleskop noch fast voll.

Saturn erreicht in der Sylvesternacht, knapp 2 Stunden vor dem Jahreswechsel, seinen Gegenschein zur Sonne und ist deshalb in der ganzen Nacht sichtbar. Er steht im Sternbild der Zwillinge und zeigt dabei schon in kleineren Teleskopen seinen prächtigen Ring. Da dieser in diesem Jahr noch fast seine grosse Öffnung aufweist - wir schauen zur Zeit auf die südliche Seite - lassen sich jetzt schon leicht eine Menge Details in ihm entdecken.

Der Beobachter bemerkt z.B. die "Cassini -Teilung", eine teilchenfreie Zone in den Ringen, die den Ring scheinbar teilt. Als kleine "Sternchen" sind auch im kleineren Teleskop schon die grossen Saturnmonde Titan und Rhea zu erspähen. Der aufmerksame Beobachter wird auch die starke Abplattung des Planetenkörpers bemerken, welche die grösste aller Planeten ist.

Dem Saturn folgt gegen Mitternacht der auffällige Jupiter. Er steht in dem Sternbild Löwe. Seine ovale Form und seine prägenden dunklen Streifen lassen ihn im Fernrohr wie ein Osterei erscheinen. Im südlichen Äquatorband (im umkehrenden Fernrohr ist es das obere Band!) kann dabei als Ausbuchtung der "Grosse Rote Fleck", ein gigantischer Wirbelsturm, beobachtet werden. Seine "Farbe" ist allerdings dabei eher grau.

Den frühen Abendhimmel beherrschen jetzt noch hoch im Süden die Herbststernbilder Pegasus, Andromeda und Perseus, deren Hauptsterne eine lange Sternenkette formen. Diese umrahmt das fast über dem Beobachter stehende Sternbild der Cassiopeia, auch "Himmels - W" genannt.

Im Laufe der Nacht werden die Herbststernbilder dann von den Wintersternbildern mit dem prächtigen Sternbild Orion abgelöst. Deren hellste Sterne formen ein riesiges Sechseck, welches in diesem Jahr zusätzlich mit dem Ringplaneten Saturn geschmückt ist.

Link zu dieser Seite / Seite empfehlen

Das Wetter in ...