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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Dienstag, 01.11.2005

Astro-Infos November 2005

Mars in Opposition zur Sonne

Mit der Zeitumstellung zum Ende des Vormonats hat wieder die dunkle Jahreszeit begonnen und der Sternhimmel erscheint dem Beobachter deshalb bereits um ca. 18 Uhr. Nach Sonnenuntergang zeigt sich als erster Planet die weisse Venus knapp über dem südwestlichen Horizont. Obwohl sie zu Anfang des Monats ihren grössten seitlichen Abstand zur Sonne durchläuft, bleibt sie doch unscheinbar und kann schnell mit irdischen Lichtquellen verwechselt werden.

Dies liegt an ihrer sehr südlichen Stellung im Tierkreis. Sie steht jetzt dort am Himmel, wo sich die Sonne um die Wintersonnenwende befindet und erreicht deshalb nur bescheidene Höhen über dem Horizont. Am 18. des Monats passiert sie knapp südlich den helleren Stern Nunki (Sigma) im Sternbild Schütze: eine gut im Fernglas verfolgbare und schöne Konstellation.

Der Star am Planetenhimmel ist in diesen Monaten der rötliche Mars. Er erreichte am Ende des Vormonats seinen geringsten Abstand zur Erde und gelangt am 7. des Monats in den Gegenschein zur Sonne. Dass diese beiden Ereignisse zeitlich so weit differieren liegt an der aussergewöhnlich elliptischen Bahn des Mars. Er zieht seine Bahn im Sternbild Widder und steht kurz vor dem "Goldenen Tor der Ekliptik", welches durch die beiden offenen Sternhaufen der Plejaden und Hyaden am Himmel gebildet wird und das Sonne, Mond und Planeten regelmässsig passieren.

Im Teleskop zeigt Mars ein schönes Scheibchen, auch wenn er nicht mehr ganz so gross erscheint wie bei der spektakulären Opposition vor zwei Jahren. Trotzdem sind viele dunkle Gebiete auf seiner Oberfläche auszumachen und auch seine weisse südliche Polarkappe. Durch die mit der Erde vergleichbaren Rotationszeit verändert sich der Anblick der Marsscheibe von Abend zu Abend nur unmerklich. Man muss schon länger hinschauen, um auch einen Blick auf andere seiner Regionen erhalten zu können.

Als weiterer hellerer Planet erscheint der Ringplanet Saturn ab 23 Uhr über dem nordöstlichen Horizont. Er steht im Sternbild Krebs unweit des schönen offenen Sternhauferns der Krippe (oder Messier Nr. 44). Saturn besitzt ein gelbliches Licht und schon im kleinen Teleskop kann man bei ausreichender Vergrösserung seinen prächtigen Ring bewundern. Bei ruhiger Luft zeigt sich dieser zweigeteilt. Zwischen dem inneren und äusseren Ring befindet sich die nach ihrem Entdecker benannte Cassini-Teilung. Die gleichnamige Raumsonde, die seit 2004 den Saturn und seine Ringe erforscht, hat viele solcher Teilungen gefunden. Sie entstehen durch umlaufende Monde, die mit ihrer Schwerkraft bestimmte Bereiche der Ringe regelrecht "freikehren".

Während zum Dämmerungsende noch die Sommersternbilder ihre Abschiedsvorstellung am westlichen Himmel geben, so dominieren jetzt im Süden die Herbststernbilder Pegasus, Andromeda und Perseus. Ihre Hauptsterne bilden eine lange Kette aus helleren Sternen, die sich halbkreisförmig südlich des auffälligen Sternbildes Cassiopeia befindet. Ab Mitternacht nehmen die prächtigen Wintersternbilder mit ihren vielen hellen Sternen die gesamte östliche Himmelshälfte ein. Dabei funkelt tief im Südosten der hellste Stern des Himmels: der Sirius im Sternbild Grosser Hund. In diesem Jahr werden diese Sternbilder von Mars und Saturn regelrecht "eingerahmt".

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