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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Samstag, 01.10.2005

Astro-Infos ktober 2005

Partielle Sonnenfinsternis

Am 3. des Monats ereignet sich ein selteneres Himmelsschauspiel über Deutschland: eine partielle Sonnenfinsternis. In der Zentralzone, die quer durch Spanien und Afrika verläuft, ist dabei eine ringförmige Sonnenfinsternis zu beobachten. Am Ende des Vormonats durchlief der Mond seinen erdfernsten Bahnpunkt und ist deshalb scheinbar kleiner als die Sonnenscheibe. Dadurch gelingt es ihm nicht, die Sonne komplett zu verfinstern.

In Deutschland werden wir diese Finsternis nur partiell erleben. Dabei reicht die Bedeckung von 58% im Breisgau bis nur noch 35% auf Rügen. Die Neumondscheibe wird anfangen, sich von rechts oben vor die Sonne zu schieben. Dies geschieht zwischen 9.53 Uhr (Breisgau) und 10.05 Uhr (Rügen). Zur Finsternismitte zwischen 11.06 Uhr (Aachen) und 11.15 Uhr (Frankfurt/Oder) wird dann die rechte Sonnenhälfte bedeckt sein. Das Sonnenlicht wird merklich an Wärme verlieren, die Tageshelligkeit wird sich aber nur unmerklich ändern. Zwischen 12.22 Uhr (Insel Borkum) und 12.33 Uhr (München) wird der Mond dann die Sonne an ihrem südlichen Rand wieder freigeben.

Da die Sonne selber in diesem Monat schnell südlicheren Breiten entgegenstrebt, sind die Nächte wieder länger als die Tage. So erscheint uns der Sternhimmel schon um ca. 20 Uhr. Am Abendhimmel zeigt sich knapp über dem Südwesthorizont die hellweisse Venus. Obwohl ihr Winkelabstand zur Sonne sehr beachtlich ist, sind die Sichtbarkeitsbedingungen alles andere als gut. Das liegt daran, dass sie die südlichen Teile des Tierkreises durchläuft und damit im Süden nur bescheidene Höhen erreicht.

Sie kann leicht mit irdischen Lichtquellen verwechselt werden und geht knapp eineinhalb Stunden nach der Sonne unter. Im Teleskop nähert sich die Venus langsam ihrer Halbphase. Sie erscheint uns daher wie eine verkleinerte Ausgabe des zunehmenden Mondes im 1. Viertel, nur ohne Oberflächeneinzelheiten, da wir ja auf eine dichte Atmosphärenoberseite schauen.

Für Spezialisten unter den Beobachtern empfiehlt sich der ferne Planet Uranus, der seine Bahn südöstlich des Sternes Lambda im Sternbild Wassermann zieht. Zum Auffinden ist aber ein Fernglas vonnöten. Das Teleskop zeigt ein geheimnisvoll grünlich schimmerndes Scheibchen.

Der absolut auffälligste Planet in diesem Monat ist aber der hellorange Mars. Er erscheint auf der Himmelsbühne kurz nach 20 Uhr über dem nordöstlichen Horizont. Seinen geringsten Abstand zur Erde erreicht er am 30. des Monats. Uns trennen dann nur noch knapp 4 Lichtminuten von ihm. Seine eigentliche Oppositionsstellung zur Sonne erreicht er aber erst zu Beginn des Folgemonats. Das liegt an seiner deutlich elliptischen Bahn um die Sonne. Im Teleskop zeigt sein Scheibchen viele Details der Oberfläche: die südliche Polarkappe und viele dunkle Gebiete. Da seine Rotationszeit nur etwas mehr als die der Erde beträgt, verändert sich der Anblick von Abend zu Abend nicht dramatisch. Nach Mitternacht steigt der Ringplanet Saturn über dem östlichen Horizont empor. Er steht im Sternbild Krebs und zeigt sich im Teleskop mit einem schön geöffneten Ring. Durch die früher einsetzende Dunkelheit stehen zu Beginn der Nacht die Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler noch hoch im Süden. Sie werden dann von den Herbststernbildern Pegasus, Andromeda und Perseus abgelöst. Mit Mars folgen schliesslich die beeindruckenden Wintersternbilder, unter ihnen der aufällige Himmelsjäger Orion.

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