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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Donnerstag, 01.09.2005

Astro-Infos September 2005

Astronomischer Herbstbeginn

Die Sonne wechselt am 23. des Monats um 0.23 Uhr von der nördlichen auf die südliche Himmelssphäre. Es beginnt dann der astronomische Herbst, die Tage und Nächte sind fast gleich lang. Durch den Effekt der Lichtbrechung in der Atmosphäre ist die exakte Tag- und Nachtgleiche aber erst am 25. des Monats. An diesem Tag befindet sich die Sonne genau 12 Stunden über dem Horizont. Der meteorologische Herbst hat übrigens, wie jedes Jahr, mit dem 1. September begonnen. Die Abende verkürzen sich im September merklich, so dass der Sternenhimmel bereits um ca. 21.00 Uhr erscheint.

Der Dämmerungshimmel zeigt tief über dem südwestlichen Horizont die beiden weissen Planeten Venus und Jupiter. Die viel hellere Venus passiert in den ersten Tagen des Monats den schwächeren Jupiter südlich. Diese Konstellation kann die Tiefe des Raumes veranschaulichen. Während das Licht der Venus nur ca. 8,5 Minuten bis zur Erde unterwegs ist, benötigt es vom Jupiter immerhin 53 Minuten.

Im Teleskop zeigt sich das Venusscheibchen nicht mehr vollständig rund und Jupiter zeigt sich als bändergeschmücktes ovales Scheibchen mit seinen vier grossen Monden. Weitere Details werden sich auf seinem Scheibchen kaum ausmachen lassen, da die turbulenten horizontnahen Luftschichten die Auflösung herabsetzen.

Nach dem frühen Untergang von Venus und Jupiter präsentiert sich der Nachthimmel vor Mitternacht frei von auffälligen Planeten. Einzig der schwache und ferne Planet Uranus ist südwestlich des Sternes Lambda im Sternbild des Wassermanns zu finden. Er kann mit einem Fernglas oder Teleskop nach Anbruch der Nacht aufgesucht werden. Eine sehr gute Sternkarte ist dafür allerdings notwendig.

Ab ca. 22.00 Uhr erscheint der orange leuchtende Mars über dem nordöstlichen Horizont und wird zum auffälligsten Gestirn der zweiten Nachthälfte. Er bewegt sich im Grenzbereich der Sternbilder Widder und Stier. Gegen Ende des Monats erreicht seine Helligkeit die des Jupiters. Im Teleskop wächst sein Scheibchen weiter an und erste Einzelheiten auf seiner Oberfläche werden der Beobachtung zugänglich.

Eine mässige Morgensichtbarkeit zeigt der flinke Merkur zum Monatsanfang. Um den Monatsersten herum lässt er sich zwischen 5.15 Uhr und 6.15 Uhr knapp über dem Osthorizont auffinden.

Am Nachthimmel vollzieht sich der Wechsel zu den Herbststernbildern scheinbar nur langsam. Den Effekt des täglichen Vorrückens der Sterne gleicht die rasche Verfrühung der Dämmerung fast aus. Deshalb stehen die Sommersternbilder bei Einbruch der Dunkelheit immer noch hoch im Süden. Ihnen folgen im Laufe der Nacht die Herbststernbilder Pegasus, Andromeda und Perseus, deren Hauptsterne eine auffällige Sternenkette bilden.

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