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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Samstag, 01.09.2007

Astro-Infos September 2007

Uranustag dauert bis zu 42 Jahre

Der September gehört zu den beliebtesten Monaten für Sternfreunde. Es ist noch ausreichend warm und bereits recht früh dunkel. Häufig, wenn auch nicht jedes Jahr, stellen sich nochmals spätsommerliche Hochdruckwetterlagen ein, die unter dem Namen Altweibersommer bekannt sind. Der astronomische Herbstanfang liegt in diesem Jahr am 23. September um 11:51 Uhr MESZ. Zu diesem Zeitpunkt, der auch unter der Bezeichnung Herbsttagundnachtgleiche bekannt ist, überquert die Sonne auf ihrer scheinbaren jährlichen Bahn am Himmel den Himmelsäquator von Nord nach Süd. Sie steht dann senkrecht über dem Erdäquator.

In klaren Nächten kann man noch gut die Milchstrasse sehen

Karte: Windried Kräling - Klick ins Bild öffnet ein Fenster mit grösserer Darstellung

Von den hellen Planeten ist Jupiter im September nur noch am frühen Abendhimmel zu sehen. Da er bereits sehr horizontnah steht, ist es schwierig Details auf seiner wolkenreichen Oberfläche zu erkennen. Wenn Jupiter am südwestlichen Horizont untergeht, taucht der rote Planet Mars am nordöstlichen Horizont auf und wird zum beherrschenden Planeten der Nacht. Mars hat sich der Erde bereits soweit angenähert, dass in grösseren Teleskopen bereits Oberflächenstrukturen gesehen werden können. Venus ist nun wieder - nachdem sie im August unbeobachtbar am Taghimmel stand - als strahlend heller Morgenstern über dem östlichen Gesichtskreis zu sehen.

Am 9. September steht der lichtschwache Planet Uranus in Opposition zur Sonne. Dies bedeutet, er steht unserem Tagesgestirn gegenüber und ist die ganze Nacht sichtbar. Uranus wurde erst im Jahre 1781 von Sir Friedrich Wilhelm Herschel mit einem 6-zölligen (ca. 15cm) Teleskop entdeckt, obwohl er an dunklen Beobachtungsorten sogar mit dem blossen Auge zu sehen ist. Dies ist recht verwunderlich, da er den Einwohnern von Tahiti schon lange vor den Europäern als Planet bekannt war. Leicht zu sehen ist er jedoch in einem Fernrohr als kleines grünblaues Scheibchen, man findet ihn in diesem Monat im Sternbild Wassermann.

Der Planet Uranus mit seinen hellsten Ringen und Monden

Bild: Hubble - Falschfarbenaufnahme macht unterschiedliche Wolkenbänder sichtbar

Der Einsatz Uranus links oben in der Sternkarte zeigt den Himmelsanblick in einem Fernglas. Uranus rotiert in 17 Stunden und 14 Minuten einmal um seine Achse. Seine Rotationsachse liegt mit etwa 98° annähernd in der Bahnebene des Planeten, er "wälzt" sich gewissermassen in ihr voran. Als Folge dieser Neigung ist nach jedem halben Umlauf einmal die Nordhalbkugel und einmal die Südhalbkugel fast genau der Sonne zugewandt. Damit ist es auf Uranus, mit Ausnahme der Äquatorialzone, von etwa 8 Stunden bis zu 42 Jahren - einem halben Uranusjahr - Tag oder Nacht. Zur Zeit sind 27 Uranusmonde bekannt, die beiden hellsten können in grösseren Amateurteleskopen erkannt werden.

Der Fixsternhimmel zeigt sich in den frühen Abendstunden im September noch recht sommerlich. Mit zunehmender Dunkelheit können zuerst die hellsten Sterne des Sommerdreiecks gesehen werden, das sich aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler zusammensetzt. Nach und nach erscheinen dann auch schwächere Sterne und an dunklen Orten zeigt sich in mondlosen Nächten auch das zarte Band der Milchstrasse. Bei einer Durchmusterung der Milchstrasse mit Hilfe eines Fernglases oder kleinen Teleskops, kann eine Anzahl an Sternhaufen aufgefunden werden. Östlich der Milchstrasse können wie in unserer Sternkarte aber bereits die herbstlichen Sternbilder Pegasus, Wassermann und Steinbock erkannt werden, die im Laufe der Nacht immer höher steigen.

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