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Freitag, 01.04.2005

Astro-Infos April 2005

Jupiter im Sternbild der Jungfrau

Durch die schräge Stellung der Sonnenbahn, die unser Tagesgestirn jetzt durchläuft, gewinnt die Sonne in diesem Monat zunehmend an Höhe über dem Himmelsäquator. Die Nächte verkürzen sich entsprechend rasch. Durch die Zeitumstellung auf Sommerzeit erscheint dem Beobachter der Sternhimmel erst gegen 21.30 Uhr.

Zum Dämmerungsende steht der Ringplanet Saturn sehr hoch im Südwesten. Mit zunehmender Dunkelheit erscheinen links oberhalb von ihm zwei etwas schwächere Sterne. Es sind dies Castor und Pollux, die beiden Hauptsterne des Sternbildes der Zwillinge, in dem Saturn zur Zeit seine Bahn zieht. Zusammen bilden sie ein spitzwinkeliges Dreieck.

Der prächtige Ring des Saturn ist bereits ab 30-facher Vergrösserung deutlich sichtbar. Seine äRingöffnung“, d.h. der Winkel, unter dem er dem Beobachter erscheint, wird in den nächsten Jahren immer kleiner, beträgt aber jetzt noch mehr als 23 Grad. Erst in knapp 14 Jahren wird dies wieder der Fall sein und so sollte der Teleskopbesitzer diesen Anblick noch geniessen.

Am 3. des Monats kommt der grösste Planet des Sonnensystems, der Jupiter, im Sternbild der Jungfrau in den Gegenschein zur Sonne. Er erscheint bei Sonnenuntergang im Osten und geht bei Sonnenaufgang im Westen unter. Er ist das Gestirn der ganzen Nacht und ist zur Zeit hinter Sonne und Mond das dritthellste Gestirn am Himmel. Schon im Fernglas zeigen sich sein ovales Scheibchen und seine vier grössten Monde, die ihn in der Äquatorebene umkreisen. Bei höherer Vergrösserung sieht man schon im kleineren Teleskop die beiden dunklen äquatorialen Bänder. So erscheint er jahreszeitengerecht als äbemaltes Osterei“.

In Momenten der ruhigen Luft zeigen sich dem Beobachter eine enorme Menge an Details. Die Bänderung ist nicht einheitlich und regelmässig. Man sieht z. B. neben hellen ovalen Flecken girlandenartige Ausbuchtungen. Durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit des Planeten verschieben sich diese Merkmale schon nach ca. 10 Minuten deutlich wahrnehmbar. Wenn uns gerade die entsprechende Seite des Planeten zugewandt ist, erscheint auffällig auch der als äGrosser Roter Fleck“ bezeichnete Wirbelsturm. Er wird eher als grau wahrgenommen und befindet sich halbeingebettet südlich des südlichen Äquatorbandes. Seine Ausmasse beeindrucken: in ihn passt zweimal die ganze Erde hinein, und er besteht schon seit seiner Entdeckung vor über 400 Jahren.

Am Morgenhimmel findet sich tief in südöstlicher Richtung der rötliche Mars. Er ist zwar immer noch ein eher unauffälliges Sternchen, aber seine Helligkeit steigt langsam an. Die Erde holt ihn langsam ein und auch im Teleskop wird sein Scheibchen etwas grösser. Durch seine horizontnahe Stellung dürfte er aber für Teleskopbeobachter noch uninteressant sein. Am Abendhimmel neigen sich die Wintersternbilder langsam dem Untergang entgegen und machen den Frühlingssternbildern Platz. Diese umfassen die Sternbilder Grosser Löwe, Bootes und Jungfrau, deren jeweilige Hauptsterne am Himmel ein grosses Dreieck formen.

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