WetterOnline ( https://www.wetteronline.ch )

Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Mittwoch, 01.03.2006

Astro-Infos März 2006

Verfinsterte Sonne

Die Sonne überschreitet am 20. des Monats um 19.26 Uhr den Himmelsäquator in nördlicher Richtung und wechselt so vom südlichen auf den nördlichen Sternenhimmel. Tag und Nacht sind jetzt gleich lang. Somit erscheinen die Sterne erst ab ca. 19.30 Uhr.

Am 29. des Monats ereignet sich in den Vormittagsstunden eine totale Sonnenfinsternis, die von Deutschland aus als partielle Finsternis zu beobachten sein wird. Je nach Standort ergeben sich die folgenden Finsterniszeitpunkte: Zwischen 11.40 Uhr (Süddeutschland) und 11.55 Uhr (Norddeutschland) wird sich der schwarze Mond am südwestlichen Sonnenrand zeigen und beginnen, den südlichen Teil der Sonne zu bedecken.

Da die zentrale Finsternislinie durch Afrika und Vorderasien verläuft, nimmt der Bedeckungsgrad nach Südosten hin zu. So wird für München fast 37% der Sonnenscheibe bedeckt, für Emden aber nur noch 23%. Die Finsternismitte ereignet sich zwischen 12.35 Uhr (Südwestdeutschland) und 12.50 Uhr (Nordostdeutschland). Der Mond wird die Sonnenscheibe dann zwischen 13.35 Uhr (Westdeutschland) und 13.50 Uhr (Ostdeutschland) an ihrem östlichen Scheibenrand wieder freigeben.

Zur Beobachtung sollten unbedingt geeignete Filter verwendet werden (am besten vor der benutzten Optik angebracht), um schwere Augenschäden zu vermeiden. Wer nicht über geeignete Filter (meist Metallfolien) verfügt, kann das Bild der Sonne auch mittels des Teleskops auf ein weisses Blatt Papier projizieren. Diese Methode hat den Vorteil, dass mehrere Personen gleichzeitig beobachten können.

Zu Dämmerungsende zeigen sich am Abendhimmel die beiden Planeten Mars und Saturn hoch in südlicher Richtung. Der rötliche Mars im Sternbild Stier passiert zu Monatsanfang das von den beiden auffälligen offenen Sternhaufen der Plejaden und Hyaden gebildete "Goldene Tor der Ekliptik". Er ist jetzt von Farbe und Helligkeit her leicht mit dem etwas südlicher stehenden Hauptstern des Stiers, dem Aldebaran, zu verwechseln.

Zur Unterscheidung kann, neben einer Sternkarte, auch das Licht dienen. Während der Lichtstrahl des fernen Sterns Aldebaran von den Luftturbulenzen deutlich zum "Flackern" gebracht wird, zeigen die Lichtstrahlen vom nahen Planeten Mars dieses Verhalten viel weniger. Das Licht von Planeten wirkt immer viel "ruhiger" als das der Sterne.

Der Ringplanet Saturn im Sternbild Krebs zeigt ebenfalls dieses ruhige und konstante Leuchten in seiner typisch gelben Farbe. Im Fernrohr sieht man ihn als ringgeschmückten Planeten, der von seinen hellsten Monden umkreist wird. Kurz vor Mitternacht erscheint dann tief im Südosten der weisse Planet Jupiter über dem Horizont. Er zieht seine Bahn im Sternbild Waage und ist das hellste Objekt nach dem Mond am Nachthimmel. Dieses Privileg verliert er erst in den Morgenstunden, wenn die viel hellere Venus aufgeht.

Im Teleskop zeigt Jupiter sein wolkenbandgeschmücktes Scheibchen und seine vier grossen Monde, die ihn in einem kosmischen Tanz umkreisen. Ab 5.00 Uhr in der Frühe glänzt die weisse Venus als Morgenstern über dem südöstlichen Horizont. Sie erreicht am 25. des Monats ihren grössten westlichen Winkelabstand zur Sonne und erscheint deshalb im Fernrohr als "Halbvenus". Da sie sich rasch von der Erde entfernt, wird ihr Scheibchen dann immer kleiner und "voller" werden.

Der Abendhimmel kündigt langsam die neue Jahreszeit an, denn es vollzieht sich dort der Wechsel von den Winter- zu den Frühlingssternbildern. Während im Süden zu Nachtanfang noch die auffälligen Wintersternbilder dominieren, eingerahmt von Mars und Saturn, erscheint über dem Osthorizont als Anführer der Frühlingssternbilder das Sternbild des Löwen mit seinem Hauptstern Regulus.

Link zu dieser Seite / Seite empfehlen

Das Wetter in ...