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Wetterrückblick

Donnerstag, 30.09.2010

Rückblick September 2010

Oft nass und herbstlich kühl

Wer sich vom September noch einen satten Nachschlag an sonnigen und warmen Spätsommertagen erhofft hatte, wurde in diesem Jahr herbe enttäuscht: Trotz einiger Tage mit strahlendem Sonnenschein und vergleichsweise milden Temperaturen vermochte sich der ersehnte "Altweibersommer" nicht dauerhaft gegen die hartnäckige Wiederkehr kühler und wolkenreicher Luftmassen durchzusetzen. Wie zuvor schon im August übernahmen immer wieder Tiefausläufer die Wetterregie und prägten einen wechselhaften und herbstlich kühlen Witterungsverlauf.

So blieb die Temperatur im Flächenmittel rund ein Grad hinter den Klimawerten zurück, in Teilen des Südens und des Ostens war es sogar fast zwei Grad kühler als im Mittel der Jahre. Die Höchstwerte des Monats wurden am 22. in Trier mit 25,9 und zum kalendarischen Herbstanfang am 23. bei Freiburg mit 26,1 Grad erreicht. Am kältesten war es am Morgen des 20. mit minus 1 Grad im oberpfälzischen Grafenwöhr, aber auch andernorts wurde vielfach bereits Bodenfrost registriert.

Im Norden und vor allem im Osten des Landes zeigte sich der September zudem ausgesprochen nass. So fielen in einigen Regionen Sachsens, Brandenburgs und Sachsen-Anhalts rund 150 Liter Regen und damit gebietsweise mehr als die vierfache Menge des langjährigen Durchschnitts. Bäche und Flüsse traten über die Ufer und in einigen Regionen musste wegen der Überflutungen in den letzten Monatstagen sogar Katastrophenalarm ausgelöst werden. Im Süden und Südosten Deutschlands blieb es dagegen vielerorts deutlich trockener als im Durchschnitt der Jahre.

Besonders augenfällig wirkte sich das Zusammenspiel der mitunter schon sehr niedrigen Temperaturen mit den herbstlichen Niederschlagsgebieten in den Alpen aus: Dort kam es kurz nach dem kalendarischen Herbstanfang zu einem markanten Wintereinbruch mit kräftigen Schneefällen bis in Lagen um 1500 Meter Höhe herab. Noch am Tag vor dem Wettersturz hatte dort sonniges und spätsommerlich warmes Wanderwetter geherrscht.

Es mag überraschen, dass die Zahl der Sonnenstunden trotz des so unbeständigen Witterungsverlaufs kaum hinter den klimatischen Mittelwerten zurückblieb. Ursache war die an den Schönwettertagen häufig dominierende, kühle und trockene Nordluft. Sie hielt die nächtliche Nebelbildung in Grenzen, so dass die Sonne anders als an den meist vernebelten Vormittagen eines typischen Altweibersommers oft von der Frühe an scheinen konnte.

Am sonnigsten war es am Oberrhein, wo mancherorts nahezu 200 Sonnenstunden registriert wurden. Am trübsten blieb es dagegen in den Hochlagen des Sauerlands. Dort liess sich die Sonne an nicht einmal 100 Stunden blicken. Meist wurden jedoch zwischen 120 und 170 Sonnenstunden und damit eine weitgehend durchschnittliche Sonnenscheindauer ermittelt.

Alles in allem zeichnete sich der erste Herbstmonat jedoch durch einen eher ungewöhnlichen Witterungsverlauf aus. So zeigten die Grosswetterlagen - wie schon in den Monaten zuvor - auffällige Abweichungen vom üblichen Muster der so genannten Westwindzone. Zumeist dominierten blockierende Wetterlagen mit südlichen, östlichen oder nördlichen Winden. Dies war auch der Hauptgrund für die teils so lang anhaltenden Dauerniederschläge: Statt zügig ostwärts abzuziehen, konnten sich regenträchtige Tiefs oft tagelang halten.

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