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Wetterrückblick

Dienstag, 03.01.2006

Rückblick Jahr 2005

Trockenwarm und viel Sonne

Das Jahr 2005 zeigte sich in der Gesamtbilanz warm und sonnig. Die mittlere Temperatur des Jahres lag zwischen 7.5 Grad bei Hof im Vogtland und 11.3 bis 11.8 Grad im Rheintal. im Nord- und Ostseeumfeld wurden 9.1 bis 10.2 Grad registiert. Die postive Abweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert lag im südostdeutschen Raum im Zehntelgrad-Bereich, im Westen und Norden war sie deutlich höher mit mehr als 1.0 bis zu teilweise über 1.5 Grad. Die Zahl der Sonnenstunden lag vielfach zwischen 1600 und 1900 und damit deutlich über dem Durchschnitt. Die meisten Sonnenstunden gab es mit 2145 an der Nordspitze Rügens.

Das Jahr war in weiten Teilen Deutschlands nicht nur warm und reich an Sonnenstunden sondern auch vielfach trocken. Besonders im nordostdeutschen Raum und vom Rhein-Main-Gebiet bis zum Oberrhein wurden mit knapp 470 bis fast 600 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter die langjährigen Durchschnittswerte nicht erreicht. Deutlich nasser fiel das Jahr Richtung Westen vor allem im Bereich der Mittelgebirge vom Westerwald bis zum Sauerland aus. Dort lag die Niederschlagssumme des Jahres knapp über 1000, am Südhang des Rothaargebirges bei etwas mehr als 1300 Liter auf den Quadratmeter. Diese Werte liegen ebenso im Bereich der langjährigen Niederschlagsmittel wie knapp 2000 Liter pro Quadratmeter, die in den Hochlagen der Bayerischen Alpen gefallen sind.

Der Winter war in der Gesamtbilanz einer der kältesten und schneereichsten der letzten Jahrzehnte. Insbesondere in den südost- und süddeutschen Bergländern lag im Januar und Februar an mehr als 40 aufeinanderfolgenden Tagen Schnee, wobei in den Kammlagen mit über 200 Zentimeter beträchtliche Schneehöhen erreicht wurden. Die mittlere Temperatur von Dezember 2004 bis Februar 2005 lag von den Alpen bis in den nördlichen Mittelgebirgsraum zum Teil 0.8 bis 1.8 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt, vorzugsweise in den Bergländern und Richtung Südostbayern. Dagegen war der Winter 2004/2005 im nord- und ostdeutschen Tiefland sowie entlang von Nord- und Ostseeküste gegenüber den langjährigen Durchschnittswerten milder und trockener.

Das Frühjahr begann tief winterlich mit reichlich Frost und Schnee, es endete mit Hitzerekorden bis zu 34 im Süden und Osten Deutschlands in der letzten Maiwoche. Zudem prägten viele Sonnenstunden das Frühjahr, insbesondere im Nord- und Ostseeumfeld, aber auch in Süddeutschland. Ebenso wie die Gesamtzahl der Sonnenstunden liegt auch die mittlere Temperatur vielfach über dem langjährigen Durchschnitt. Die positive Temperaturabweichung gegenüber den Mittelwerten reicht in Westdeutschland bis knapp 2 Grad, Richtung Südosten war sie geringer.

Der Sommer zeigte sich trotz extremer Wetterereignisse, zu denen beispielsweise schwere Gewitter um den 30. Juli und das verheerende Hochwasser in Bayern Ende August gehörten, gegenüber dem langjährigen Mittel wärmer. Einem kühlen Juni-Einstand und einer ausgeprägten Schafskälte folgte ein standesgemässer, kalendarischer Sommeranfang. Es war dann sehr warm, und bis um den 24. Juni steigerte sich die Hitze noch. Diese Tage mit Höchstwerten bis 36 Grad sollten zumindest im Norden und Westen Deutschlands die heissesten des Jahres bleiben. Der Juli verlief insgesamt nass und warm, wobei es zum Monatsende heftige Unwetter mit Orkanböen bis 191 km/h im Erzgebirge und Schäden durch Hagelschlag am Oberrhein sowie im Schwarzwald gab. Der sonnenscheinarme August zeichnete sich durch viele kühle Tage aus, wobei ausserdem die Flut im Alpenraum für Schlagzeilen sorgte. An den letzten Augusttagen hielt dann doch noch der Spätsommer Einzug.

Der Herbst war lange Zeit warm und trocken bis Anfang November, bevor ein rascher Übergang zu winterlich geprägtem Wetter mit ergiebigen Schneefällen in der zweiten Novemberhälfte folgte. In der ersten Septemberdekade herrschte vielfach trockenwarmes Spätsommerwetter mit Höchstwerten von teils über 30 Grad. Der Oktober 2005 geht verbreitet als einer der sonnigsten und wärmsten Oktobermonate seit Beginn der Wetteraufzeichungen in die Statistik ein. Zudem zeigte sich der Monat vor allem Richtung Südosten sehr trocken. Nach einem ungewöhnlich milden Novemberbeginn mit Höchstwerten über 17 Grad wurde es im weiteren Verlauf kontinuierlich kälter. Der erste Schnee fiel nach dem 17. November im Südosten Deutschlands. Starke Schneefälle um den 25. November nahmen in Teilen von Nordrhein-Westfalen extreme Ausmasse an.

Der Dezember 2005 fiel im Süden Deutschlands etwas kälter, im Norden dagegen etwas wärmer aus als im langjährigen Mittel. In den höheren Lagen und in den Alpen herrschten bei Schneehöhen von 40 bis 150 Zentimeter Schnee vielfach sehr gute Wintersportbedingungen. Ab dem 2. Weihnachtsfeiertag stellte sich auch im Flachland klassisches Winterwetter ein. Fast ganz Deutschland lag unter einer geschlossenen Schneedecke, verbreitet herrschte Dauerfrost. Für Schlagzeilen sorgte Sturmtief "Dorian" am 19.12.2005. Dabei traten zahlreiche Sturm- und Orkanböen auf.

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