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Klimawandel

Montag, 30.11.2015

Mahnung an den Klimagipfel

Rekord-Smog im Norden Chinas

Es erscheint wie eine Mahnung an den UN-Klimagipfel: Wegen extrem hoher Feinstaubwerte in der Luft haben die Städte im Norden Chinas am Montag unter einer dichten Smog-Decke gelegen.

Smog ist in den Wintermonaten in Chinas Ballungsräumen Alltag. Grund sind die vielen Kohleöfen, der Verkehr und grosse Kohlekraftwerke, die für die Stromversorgung gebraucht werden. Bild: dpa

Die Feinstaubbelastung in der chinesischen Hauptstadt hat nach Angaben der US-Botschaft in Peking am Montag 25 mal über dem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Höchstwert gelegen. Auch Städte in der benachbarten Provinz Hebei meldeten laut AFP Spitzenwerte. In Peking kletterten die Werte für den besonders gesundheitsgefährdenden PM2,5-Feinstaub bis 17.00 Uhr Ortszeit auf 625 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die WHO empfiehlt, dass ein Grenzwert von 25 Mikrogramm im Tagesmittel nicht überschritten werden soll.

Peking hatte bereits am Wochenende unter einer dichten Dunstglocke zu leiden, die Feinstaubwerte lagen bei mehr als 400 Mikrogramm. "Man kann noch nicht einmal Leute sehen, die direkt vor einem stehen", schrieb ein Internetnutzer im Onlinenetzwerk Sina Weibo. "Man könnte meinen, dass die Wolke sogar bis in die U-Bahn-Station eingedrungen ist." Die Behörden riefen die Warnstufe "Orange" aus, die bislang höchste Warnstufe in diesem Jahr.

Die chinesische Wetterbehörde forderte die Menschen auf, zu Hause zu bleiben. Auch gesunde Menschen sollten den Gang ins Freie vermeiden. Die Warnstufe "Orange" bedeutet auch, dass Kinder in Schulen und Kindergärten nicht ins Freie gehen dürfen. Ausserdem müssen einige Fabriken ihre Arbeit einstellen. Eine Verringerung der Umweltbelastung erhofften sich die Meteorologen von einer Kaltfront, die ab Dienstag in Nordchina erwartet wird.

Viele Menschen gehen in Chinas Städten nur noch mit Atemschutzmaske vor die Tür. Die enorme Feinstaubbelastung schädigt die Atemwege dennoch extrem. Bild: dpa

Bei der UN-Klimakonferenz in Paris ist China als der weltweit grösste Emittent von klimaschädlichen Gasen ein zentraler Akteur. Von den Zusagen Pekings hängt auch das Verhalten anderer wichtiger Länder ab. Im Juni hatte Peking angekündigt, seine CO2-Emissionen ab 2030 nicht mehr zu steigern. China fürchtet im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung unter anderem einen Anstieg des Meeresspiegels, der laut einem neuen Bericht der Regierung die entwickelte Ostküste bedrohen könnte.

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