Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie
Astro-Infos April 2009
Venus hat Phasen wie der Mond
Nachdem Venus in der letzte Märzdekade noch als Abendstern in den Strahlen der Sonne verschwunden ist, taucht sie schon in den ersten Apriltagen wieder in der Morgendämmerung auf. In den Folgewochen erhebt sich unser innerer Nachbarplanet als strahlender Morgenstern über den Osthorizont, der im Fernrohr, aber auch schon im Feldstecher, zunächst als extrem schmale Lichtsichel erscheint. Während diese von Tag zu Tag wächst, schrumpft der Durchmesser des Planetenscheibchens, da sich Venus immer weiter von der Erde entfernt.
Unser innerer Nachbarplanet Venus erscheint derzeit in Sichelgestalt
Bildquelle: Sven Lüke - Das Bild vom 21. März und zeigt die schmale Sichel der Venus, kurz bevor sie noch als Abendstern in den Strahlen der Sonne verschwand. Derzeit taucht unser Nachbarplanet wieder in der Morgendämmerung auf und ist den ganzen Sommer lang als Morgenstern zu sehen.
Ursache der unterschiedlichen Phasen der Venus ist, ähnlich wie auch beim Mond, ihre wechselnde Position gegenüber Sonne und Erde. Befindet sie sich zwischen Erde und Sonne erscheint sie wie der Mond in mehr oder weniger ausgeprägten Sichelgestalten. Je nach ihrer Stellung gegenüber der Erde kann sie aber auch als "Halbvenus" und sogar als nahezu voll beleuchtetes Planetenscheibchen erscheinen. Anders als unser Vollmond steht die "Vollvenus" von der Erde aus gesehen der Sonne jedoch nicht gegenüber, sondern hinter unserem Zentralgestirn.
Deshalb können wir die Phase der perfekten "Vollvenus" ebenso wenig beobachten, wie zumeist auch die Phase der "Neuvenus", denn in beiden Fällen steht der Planet so dicht bei der Sonne, dass er von deren Licht überstrahlt wird. Nur sehr selten, gerade zwei mal innerhalb von 130 Jahren zieht Venus jeweils im Abstand von 8 Jahren genau vor der Sonnenscheibe vorbei und wird dabei als kleines schwarzes Scheibchen vor der Sonne sichtbar. Der letzte so genannte Venustransit war im Juni 2004, der nächste findet am 6.Juni 2012 statt.
