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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Donnerstag, 01.08.2002

Astro-Infos August 2002

Sternschnuppenregen

Der Sonnenlauf wendet sich in diesem Monat merklich südwärts. Die langen Abende verkürzen sich und so erscheint dem Beobachter der Sternenhimmel schon wieder um ca. 22.00 Uhr. Bereits vor der vollständigen Dunkelheit fällt im Südwesten in niedriger Höhe die weiss leuchtende Venus auf. Sie erreicht ihren grössten östlichen Abstand zur Sonne und erscheint im Fernrohr als halbbeleuchtete Scheibe. Da sie sich in den südlicheren Teilen des Tierkreises aufhält, ist sie leider kein so auffälliges Objekt.

Am Morgenhimmel steht in halber Höhe und südöstlicher Richtung der Ringplanet Saturn. Der Mond passiert ihn am 5. des Monats und beschert uns eine schöne Konstellation. Etwas tiefer erscheint zur zweiten Monatshälfte der weissliche Jupiter. Er zieht um den 10. des Monats am offenen Sternhaufen der "Praesepe" im Sternbild Krebs vorbei. Dies ist allerdings nur mit dem Fernglas zu verfolgen.

In den Nächten vom 10. bis 15. August sollte der Beobachter zwischen 22 Uhr und 4 Uhr früh nach Sternschnuppen Ausschau halten. In dieser Zeit passiert die Erde die ehemalige Bahn des Kometen 109P /"Swift - Tuttle" und sammelt dabei Staubteilchen des ehemaligen Kometenschweifes auf. Die Staubteilchen dringen mit ca. 65 km/s in die Erdatmosphäre ein und verglühen in einer Höhe zwischen 80 und 120 km über dem Erdboden. Die hocherhitzte Luft wird, wie bei einer Leuchtstoffröhre, zum Leuchten angeregt. Wir sehen bei einer Sternschnuppe also nicht das Staubteilchen, sondern nur die glühende Flugbahn.

Besonders häufig treten diese Sternschnuppen in der zweiten Nachthälfte auf, da sich dann der Beobachter auf der Erdseite befindet, die in Richtung der Erdbahnbewegung zeigt. Durch einen geometrischen Effekt scheinen alle Sternschnuppenbahnen sich an einer Stelle des Himmels zu schneiden. Da dieser Ausgangspunkt im Sternbild des Perseus liegt, wird dieser Sternschnuppenschwarm auch als "Perseiden" bezeichnet. Die Häufigkeit der Sternschnuppen kann dabei bis zu 90 Stück pro Stunde betragen.

Der Nachthimmel wird jetzt beherrscht vom Sommersternhimmel. Die Hauptsterne der Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler formen dabei ein grosses Sternendreieck. Dieses durchzieht das schwach schimmernde Band der sommerlichen Milchstrasse. In ihr kann der Beobachter mit einem kleinen Teleskop oder auch Fernglas jede Menge von Sternhaufen und Gasnebeln aufstöbern.

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