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Astroinfos - Berichte für Fans der Astronomie

Dienstag, 01.07.2003

Astro-Infos Juli 2003

Mars als Planet der Nacht

Am 4. des Monats um 7.00 Uhr durchläuft die Erde den sonnenfernsten Punkt ihrer Umlaufbahn. Von der Sonne trennen uns dann 152,1 Millionen Kilometer. Da die Bahngeschwindigkeit der Erde bei grösserer Entfernung zur Sonne geringer ist, dauert der Sommer auf der Nordhalbkugel der Erde ein paar Tage länger als der Winter.

Die Sonne verkürzt ihren Tagbogen erst allmählich, und so verkürzen sich die langen Tage in diesem Monat erst langsam. Der Beobachter muss bis ca. 23.00 Uhr warten, bis es richtig dunkel geworden ist.

Der Planet Jupiter ist bei Dämmerungsende gerade noch über dem westlichen Horizont zu finden und wird mit blossem Auge zur Monatsmitte unsichtbar.

Für den Fernglasbeobachter ist er aber am Abend des 25. des Monats noch einmal interessant. Gutes Wetter, einen niedrigen Westhorizont und ein lichtstärkeres Fernglas vorrausgesetzt lässt sich nämlich eine enge Planetenkonstellation auffinden. Gegen 21.45 Uhr, knapp 5 Grad über dem westnordwestlichen Horizont stehend, finden wir in einem Abstand eines Vollmonddurchmessers rechts oberhalb von Jupiter den flinken Merkur.

Der einzige Planet der Nacht wird in diesem Monat der rötliche Mars. Da sich sein Abstand zur Erde merklich verringert, übertrifft die Helligkeit des Planeten, der seine Bahn im Sternbild Wassermann zieht, in diesem Monat die aller anderen Planeten. Er ist jetzt hinter Sonne und Mond das dritthellste Gestirn am Himmel. Seine Farbe ist nun nicht mehr kräftig rot, sondern eher hellorange.

Für den Teleskopbesitzer zeigt sich das zunehmend grösser werdende Planetenscheibchen mit einer Fülle von Details. Dunkle und helle Gebiete sowie seine weissliche Polarkappe sind jetzt schon in einem kleineren Teleskop gut zu erkennen. Da seine Rotationszeit etwas länger als die der Erde ist, verändert sich der Anblick seiner Oberfläche bei gleichbleibender Beobachtungszeit von Tag zu Tag nur unwesentlich.

Der Abendhimmel wird jetzt von den Sternbildern Leier, Schwan und Adler dominiert. Ihre hellen Hauptsterne formen dabei ein markantes Dreieck am Himmel. Dieses "Sommerdreieck" durchzieht das schwach schimmernde Band der sommerlichen Milchstrasse. In ihm findet der Beobachter viele schöne und sehenswerte Objekte wie offene Sternhaufen oder auch galaktische Staub- und Gasnebel, die eines fernen Tages wieder zu Sternen werden können.

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